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TEIL 3

Talk 2 - Aristotelis Vasilakos

Nachdem ich dann das Rennen mit dem Lotus beendet habe und vierter wurde und den dritten nur knapp über die Ziellinie folgte war ich vollends überzeugt, dass AC nochmal eine Schippe auf den derzeitigen Stand der Simracing Technologie packen kann.
Aris beendete die Session und fragte mich sofort ob es besser war als zuvor ohne den Ton. Ich bejahte dies sofort und gab noch weiteres Feedback. Auch kritisch über den für mich zu geringen FOV und das mir beinah schlecht wurde.
Er musste ein bisschen schmunzeln als er das hörte und meinte nur, dass es tatsächlich etwas gewöhnungsbedürftig ist. Der FOV sei aber durchaus realistisch. Ich habe dann gemeint, dass er möglicherweise realistisch sei, aber ich einen höheren FOV gewöhnt bin und daher das Geschwindigkeitsgefühl ein anderes war. Aris meinte aber auch, dass wenn man einen zu hohen FOV hat, viele Höhenunterschiede einfach zu wenig heraus gestellt werden. Und da muss ich ihm recht geben.
Wie dem auch sei, da Aris der Physik-Guy in dem Team ist haben wir uns natürlich auch über das Fahrverhalten und den derzeitigen Stand ihrer Sim unterhalten. Vieles von dem war aber recht technisch und ich kann dies hier nicht wiedergeben, da ich alles einfach nur unzureichen verstanden habe und ich nur alles durcheinander bringen würde.
Es war aber auch hier en sehr nettes Gespräch und der Enthusiasmus über Simracing war auch bei ihm deutlich spürbar.


RaceRoom Simulation

Nach dem Gespräch mit Aris habe ich mich dann mal auf der Gamescom nach weiteren Rennsimulationen umgesehen. Den iRacing Simulator habe ich auch recht schnell gefunden. Doch da war eine relativ lange Schlange, so dass ich keine Lust hatte dafür anzustehen, zumal ich iR ja auch zu Hause fahren kann. Anders war dies bei RaceRoom. Dort gab es sehr viele Playseats (und ähnliche Sitze) und weniger lange Wartezeit. Das schöne war auch, dass dort immer 14 Fahrer vor Ort gegeneinander angetreten sind. Zum Einsatz kamen die Fahrzeuge der WTCC (ich glaube ausbalanciert) auf der Strecke von Hockenheim. RaceRoom ist eine Erweiterung der Simulation RACE07. Ich nahm also nach kurzer Wartezeit Platz am G27 in einem Playseat mit einem 24 Zoll Bildschirm. Das zweiminütige Qualifying erlaubte uns nicht eine gezeitete Runde zu fahren. Es war scheinbar nur als kleines Warm-Up gedacht. Trotzdem hatte ich das Glück bei der zufälligen Startreihenfolge die Pole-Position einnehmen zu dürfen.
Das Fahrgefühl kam mir sofort bekannt vor (ich hatte schon einige SIMBIN Titel vorher gespielt) und es fiel mir sehr leicht gleich ordentliche Rundenzeiten zu fahren.
Und scheinbar waren meine Gegner alle weniger mit der Simulation vertraut, denn ich hatte bereits nach der ersten Runde einen beachtlichen Vorsprung.
Das Fahrgefühl war aber wirklich gruselig, so im direkten Vergleich zu AC. Kaum Feedback vom Wagen und alles kam einem irgendwie künstlich vor. Aber einfach war es für mich trotzdem. Das 3-Runden-Rennen beendete ich dann mit gut einer halben Runde Vorsprung vorm Zweiten.
Nun machte ich noch eine halbstündige Pause und ging langsam zurück zum AC Stand. Denn ich wollte ja noch den dritten Wagen im Bunde, den Z4 ausprobieren (die BMW Drift-Session interessierte mich weniger).

BMW Z4 @ Monza

Kaum war ich wieder am AC Stand und Aris erblickte mich schaute er kurz und deutete mit einer Geste an, dass ich ja schon wieder da bin und nochmal fahren will.
Ich nickte nur und meinte, dass es diesmal auch das letzte mal sein wird.
Als ich dann dran war (ich hab aus Zeitgründen den Simulator ohne Sound gewählt) schaute auch Stefano rüber und meinte "Again?" und ich sagte nur "Yes, the final run".
Aris stellt mir dann den Simulator ein und los gings. Beim Z4 habe ich die wenigsten Erwartungen gehabt, da ich GTR Wagen in jeder Sim nicht so gemocht hab. GTR Fahrzeuge fahren ist mir oft zu hektisch und ich brauch eher Wagen die man auch etwas rutschen lassen kann. Ein GTR Fahrzeug ist meisten recht wenig verzeihlich in Grenzsituationen. Und genau das sollte auch in AC der Fall sein. Denn obwohl ich problemlos durch die erste Schikane kam, erwischte es mich am Ausgang der Zweiten. Ich fuhr wohl etwas zu agressiv am Ausgang und der Wagen drehte sich sofort ein. Ich konnte zwar einen Einschlag in die Mauer verhindern, aber den Dreher nicht. Trotzdem war wieder nachvollziehbar was passiert ist. Zu hart am Gas ausgangs und der Wagen bricht aus. Dass ich ihn nicht auffangen konnte liegt dann sicher an der mangelnden Übung mit AC.

Die restlichen Kurven fuhr ich entsprechend wieder etwas rücksichtsvoller. Und da war es wieder, das Untersteuern. Und hier macht sich nun der größte Unterschied von AC zu allen anderen Simulationen bemerkbar. Den Wagen zum Untersteuern zu bringen ist relativ leicht. Man muss einfach nur zu schnell in die Kurve fahren. Bei vielen Simulationen bricht der Bolide dann trotzdem hinten aus. Bei AC scheint das Unterstuern/Übersteuern klarer voneinander getrennt sein. Man gerät nicht so schnell von einem ins andere Extrem. Der Übergang dahin ist weicher, was das Fahrverhalten durchaus nachvollziehbarer macht.
Den Wagen zum übersteuern zu zwingen ist natürlich möglich. Aber es ist deutlich schwerer als einfach nur zu schnell in eine Kurve zu fahren. Man braucht die richtige Technik dafür.
Und hier könnte der Schlüssel liegen in AC schnell zu sein. Die Technik zu erlernen den Wagen leicht zum übersteuern zu bringen, damit das Heck "mitlenkt".
Dies hab ich auch immer wieder probiert, aber das gelang mir nicht allzu oft. Stattdessen wiederholte ich den eingeschwungenen Rittberger aus der ersten Runde in Lap 2 erneut.
Ich könnte jetzt behaupten ich wollte die Reproduzierbarkeit der Situation testen. Aber ehrlich gesagt war ich wieder einfach zu agressiv am Gas.
Die letzten Meter passierte nichts erwähnenswertes mehr.

Talk 3 - Stefano Casillo

Nun, nach meiner letzten Testfahrt wollte Stefano, quasi der Kopf der Bande, auch nochmal mein Feedback hören. Ich beschrieb ihm nochmal meine Eindrücke und ich witterte die Chance noch ein paar Fragen bezüglich der Tech-Demo und des Releases zu stellen. Er sagte mir dann, dass sie planen die Tech-Demo in der zweiten Septemberwoche heraus zu bringen. Um diese zu downloaden benötige ich allerdings eine nKPro Lizenz. Wer also nKPro noch nicht sein eigen nennt, kann nicht an dieser Demo teilnehmen! Für mich ist das kein Problem, ich besitze nKPro schon seit einiger Zeit. Und ich sagte auch, dass ich das nicht schlecht finde, da so die Leute die mehr Hoffnung in nKP hatten nochmal einen kleinen Leckerbissen nach all den Jahren bekommen. Letztendlich ist es aber logischerweise auch ein Schritt weiter Geld ein zu nehmen für die zukünftige Entwicklung. Denn das Team rund um AC besteht nicht nur aus den dreien die vor Ort waren. Stefano erklärte mir, dass er die Hauptprogrammierung macht, Aris der Physics-Guy ist, Marco mehr für die Öffentlichkeitsarbeit und dann noch 4 Grafiker bei ihnen eingestellt sind. Diese modellieren die Autos. Und eine einzige Person modelliert die Strecken, was mich sehr überraschte.

Desweiteren erklärte mir Stefano, wieso sie von nKP abstand nahmen und bei AC ganz von vorn angefangen haben. Es war schlicht und einfach so, dass nKP, so wie es gecodet war, an der Grenze war ausgebaut zu werden. nKP war ja ursprünglich als ein privates Projekt von Stefano gedacht und er meinte auch, dass er es sich nie hat träumen lassen wie sehr nKP verbreitet wurde und zu was das ganze führen würde. So wäre es also mehr Aufwand gewesen nKP aus zu bauen, als ganz neu zu beginnen.

Interessant war auch die Auskunft wieviel Polygone im Vergleich zu anderen aktuellen Simulationen verwendet werden. So erwähnte er, dass pCARS zum Beispiel 300.000 Polygone für den ein oder anderen Wagen verwendet. Bei AC bestehen die Wagen nur aus etwa 18.000 Polygonen, was einen deutlichen Vorteil in der Performance bringt. Allerdings werden derzeit die Wagen auch in der Distanz noch mit vollen 18.000 Polygonen gezeichnet. Sie wollen aber grade an dieser wichtigen Performanceschraube noch was drehen.

Und dann äußerte er sich auch noch zum NTM von iRacing und sagte "I don't know what they are doing with it, but I think they are lost". Ich habe dann auch gemeint, dass es mir vorkommt als sei man mit der alten Engine die sie für iR benutzen an bestimmten Stellen eingeschränkt. Er pflichtete mir bei und stellte rFactor2 als den größten Konkurrenten für sie heraus, nicht nur, weil das Konzept von rF2 sehr ähnlich zu dem von AC ist.

Nach einigen weiteren Minuten des Smalltalks über dies und jenes verabschiedete ich mich von Stefano und Aris (Marco war grade verschwunden) und Stefano bedankte sich nochmal sehr herzlich bei mir für das Feedback und dass ich ein ausführliches Review hier auf unserem Portal schreibe.

Mit vielen neuen Eindrücken machte ich mich gegen 17:00 auf den Heimweg nach draußen, wo es mittlerweile 38 Grad im Schatten war und ich mit nichten der Einzige war der nach Hause wollte. Aber das war mir dann egal. Die Freude darüber AC getestet zu haben und vor allem mit den 3 Jungs vom Team soviel sprechen gekonnt zu haben haben das locker überwogen.

Nun bin ich also am Ende dieses Reviews angelangt. Jetzt kommen sicher noch einige Fragen und ich werde mal sehen eine kurze Zusammenfassung des Ganzen auf englisch zu verfassen. Ich hoffe es hat euch Spaß gemacht zu lesen und ihr konntet einen Eindruck davon gewinnen, wie AC werden wird.