Soderle, das erste Rennen ist vorbei und ich muss sagen, das ich lange keinen so aufregenden Rennabend hatte. Auch die ganze Vorbereitung mit ca. 600 Runden Practice und viele Stunden Setupbau, haben wieder viel Spass gemacht.
Anfangs natürlich eine erhebliche Umstellung von iRacing zu rfactor 2, aber letztlich habe ich mich da schnell wieder zuhause gefühlt im ISI-Haus.
Rein optisch nicht ganz auf Höhe anderer vergleichbarer Sims und auch ein kompliziertes Reifenmodell fehlt, aber das gesamte Paket macht einfach unheimlich Laune. Ähnlich geht es da sicher den LfS Leuten. Auf der einen Seite macht man ein paar Abstriche aber auf der anderen gewinnt man umso mehr dazu.
Unser erstes Rennen, da waren wir uns teamintern einig, ist ein Test und sollte etwas unvorhergesehenes passieren, dann ist es halt so. Schritt für Schritt haben wir uns an die Top 10 Zeiten herangefahren und mein Hauptaugenmerk lag deutlich darin, ein Setup zu schaffen was gut über die Distanz geht und dabei auch noch Reifen schont. Nicht zu vergessen dass das Team aus 4 Fahrern besteht die alle sicher auch eigene Vorlieben haben.
Damit komme ich auch zum wichtigsten Punkt. Dieses Teamgefühl ist einfach einzigartig, wenn man im Auto sitzt und weiss das ich dieses noch an die Teamkollegen weitergeben muss im Rennen. Ich möchte mich in erster Linie bei Robin Stark bedanken, der mit mir zusammen sehr viel getestet hat. Oliver Schlabs ist dann auch noch dazu gestossen, konnte aber aus beruflichen Gründen nicht so viel fahren und stand aber trotzdem Gewehr bei Fuss. Auch dafür ein Dank an dich Oli. Marc Hinkes ist der 4. Fahrer im Team und wird beim 12 Stunden Rennen in Sebring auch ins Lenkrad greifen. Ich freue mich riesig drauf mit euch diese Rennen gemeinsam zu bestreiten.
Gestern haben wir nun die 3h in Suzuka gefahren und dabei einige Up's & Down's erlebt. Angefangen mit dem Quali, in dem ich leider nicht an meine PB gekommen bin. Trotzdem waren wir im Team mit P7 zufrieden. Der Start lief auch ganz gut und ich konnte schnell meinen Rhytmus finden.
Die Ferraris konnte man leider nicht halten, so dass unser Ziel eher der Porsche vom Allstar Team war. Diesem konnte ich ein paar Runden folgen, bis ich dann recht früh schon auf überrundete Kollegen, die nach dem Starcrash nen Reparaturstopp einlegen mussten, aufgelaufen bin. Diese hatten leider nicht immer gleich die blaue Flagge bemerkt und so hat sich eine Lücke von mehr als 10 Sekunden zum Vorderman aufgetan der dann noch anwuchs bis auf ca. 25 Sekunden. Ich hatte aber schon in den Testrennen gemerkt das unsere Konkurrenten früher als wir extrem einbreichen in den Rundenzeiten. Viel zu früh um dort schon einen Stopp machen zu können. Das brachte mich dann innerhalb von ca. 5 Runden wieder direkt hinter das Allstar Auto. Geniales Gefühl, wenn sich in diesem Moment die Setuparbeit auszahlt. Wir waren also wieder zurück und hatten Kontakt zur Top 5. Der erste Stopp und Fahrerwechsel stand nun auch an.
Robin übernahm das Lenkrad und kam direkt hinter dem Allstar Auto raus. Leider hatte er jedoch einige Probleme mit seinen Pedalen. Evtl. auch in Verbindung mit der rfactor 2 Sim oder die Mod? Wir wissen es noch nicht. Jedenfalls waren seine Rundenzeiten ca. 2 Sekunden langsamer als normal. So waren wir eigentlich machtlos und vielen dann wieder weit zurück.
Dann ging leider die Phase der Fehlerteufel weiter. Als ich das Auto übernehmen wollte hatte ich zwar den Button entsprechend angeklickt, aber ich hatte wohl genau in diesem Moment ein kleines Lag und so war das Fahrerwechselprozedere nicht richtig durchgeführt. Ich sass zwar im Auto und konnte lenken und Gas geben, aber den Speedlimiter konnte ich nicht aussschalten. Dann sah ich unten rechts im Monitor den "Rennen" Button, welchen ich dann angeklickt hatte und stand dann mit 2 Runden Rückstand direkt in der Pit. Bin dann auch gleich raus mit dicken Hals und habe mich auf die Verfolgungsjagd gemacht. Kurz vorm letzten Stopp bin ich dann auch wieder dran gewesen an meinen Vorderleuten. machte dann aber noch einen Fehler bei der Boxeneinfahrt das uns eine Stop & Go beschehrte. Als Robin übernahm und wir merkten das er nun doch wieder normale Rundenzeiten fahren konnten, keimte auch wieder Hoffnung auf. Durch einige Ausfälle bedingt (2 Disconnects) lagen wir wieder auf P6. Das Ende wurde nochmal richtig spannend als Robin feststellte das der Sprit etwas knapp werden könnte. Erschaltete sofort auf Sparmodus um und schaltete ziemlich früh. Mit einem gesunden Vorsprung von ca. 38 Sekunden hat er dann geschafft den Platz zu halten und ist mit einem Liter Restsprit in der Box gelandet nach der Auslaufrunde. Genial! Das war eigentlich noch die Krönung am Ende eines spannenden Rennens, auch wenn es nicht viel direkte Zweikämpfe gab.
Robin und ich waren uns nach dem Rennen sofort einig. Trotz der Probleme hatten wir einen riesen Spass!
Auf nach Silverstone...ich freu mich schon drauf!